Materialien "Kosmos"

Galaxie Messier 33

Universe

Aus der Sicht eines Kabarettisten

Die Schöpfung

„Am Anfang war nichts außer Gott. Eines Tages bekam er eine Gemüsekiste voller Erbsen. Er fragte sich, woher sie kommen könnte, denn er kannte niemanden außer sich. Er traute der Sache nicht ganz und ließ die Kiste einfach stehen oder eher schweben. Nach sieben Tagen zerplatzten die Hülsen und die Erbsenkugeln schossen mit großer Gewalt ins Nichts hinaus. Oft blieben dieselben Erbsen, die in einer Hülse gewesen waren, zusammen und umkreisten sich gegenseitig. Sie begannen zu wachsen und zu leuchten, und so wurde aus dem Nichts das Weltall. Gott wunderte sich sehr darüber. Auf einer der Erbsen entwickelten sich später alle möglichen Lebewesen, darunter auch Menschen, die ihn kannten. Sie schrieben ihm die Erschaffung des Weltalls zu und verehrten ihn dafür. Gott wehrte sich nicht dagegen, aber er grübelt bis heute darüber nach, wer zum Teufel ihm die Kiste mit den Erbsen geschickt haben könnte.“

© Franz Hohler

 

Aus der Sicht eines Dichters

„Staunen darüber, daß im – soweit bisher einsehbar – unbelebten Weltall just auf der vergleichsweise winzigen Erdkugel zuerst lebendige Zellen, dann immer komplexere Zellorganismen entstehen konnten – bis hin zu denen, die sich ihrer selbst bewußt und also denkfähig sind.“

Kurt Marti

 

Aus der Sicht der Bibel

„Wenn du die Augen zum Himmel erhebst und das ganze Himmelsheer siehst, die Sonne, den Mond und die Sterne, dann lass dich nicht verführen! Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Der HERR dein Gott hat sie allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugewiesen.“

Buch Deuteronomium 4, 19

„Er verlieh mir untrügliche Kenntnis der Dinge, / den Aufbau der Welt  und das Wirken der Elemente zu verstehen, Anfang und Ende und Mitte der Zeiten, / die Abfolge der Sonnenwenden und den Wandel der Jahreszeiten, den Kreislauf der Jahre und die Stellungen der Sterne.“

Buch der Weisheit 7,1-19

 

Weißt du wieviel Sternlein stehen….

Begib dich in einer klaren, mondlosen Nacht in einen dunklen Park oder auf einen Berg mit möglichst wenig „Lichtverschmutzung“. Lege dich auf den Rücken und staune über die Schönheit des Himmels. Mit dem bloßen Auge siehst du etwa 3000 – 5000 der ungefähr 100 Milliarden Sterne in der Milchstraße. Du siehst nur diese winzige Anzahl in der Heimatgalaxie unseres Sonnensystems; bei guten Bedingungen oder mit dem Fernglas vielleicht noch die Nachbargalaxie Andromeda. Die über 100 Milliarden anderen Galaxien siehst du nicht. Im sichtbaren Universum gibt es nach einer Hochrechnung ca. 70 Trilliarden Sterne oder 70 Millionen Millionen Milliarden. Um die gewaltigen Abstände im Universum zu verstehen, hilft es die Größen auf den einmilliarsten Teil ihres tatsächlichen Wertes zu verkleinern. Dann hat die Erde einen Durchmesser von 1,3 Zentimetern, der Mond umkreist sie im Abstand von 35 Zentimetern. Die Sonne mit einem Durchmesser von 1,5 Metern ist 150 Meter von der Erde entfernt. Jupiter und Saturn sind 750 bzw. 1500 Meter von der Sonne entfernt. Uranus und Neptun umkreisen die Sonne in drei bzw. viereinhalb Kilometern. Der nächste Stern ist dann bereits 40000 Kilometer weit weg. Einfach unvorstellbar und mehr als staunenswert.

Interaktion 1

Besuche die Homepage von Pater Christoph Gerhard OSB auf www.klostersternwarte.de und gehe mit ihm auf Entdeckungsreise. Er informiert sehr anschaulich über seine Projekte, Beobachtungen von Sternen und Galaxien am Teleskop und gibt Tipps zur Sternenfotografie mit dem Smartphone.

In seinen Beiträgen, aktuell ein Interview zu den ersten Bildern des Webb Weltraumteleskop, und seinen Büchern schreibt er über das Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube.

  • Wie liest Du das?
  • Kannst Du ihm folgen?
  • Wie denkst Du darüber?

 

Interaktion 2

Zur Beobachtung von Sternen und Galaxien gibt es zahlreiche Sternwarten in Deutschland. Zum Auffinden in Deiner Nähe einfach in die Suchmaschine eingeben.

 

Interaktion 3

Weitere Infos, Anregungen und praktisches Wissen über Astronomie, Kosmos, Astrofotografie u.a. findest Du auf www.astronomie.de

Dort gibt es regelmäßige Einsteigerkurse in Astronomie, Astronomie für Kids, Mitmachaktionen, Bildergalerien etc. oder auf www.haus-der-astronomie.de ein Zentrum für astronomische Bildungs-und Öffentlichkeitsarbeit in Heidelberg.

Hier findest Du zahlreiche Bildungsmaterialien für Schule und Erwachsenenbildung, Vorträge, Führungen, Workshops, interaktive Astro-Apps u.a.m.

Siehe auch „Nach den Sternen schauen“ in Katechetische Blätter 6/2007, Kösel Verlag mit einem breiten Angebot an Hintergrundwissen, Texten und didaktischen Anregungen für die Schule.

 

Interaktion 4

Zum Thema Astrofotografie oder die Milchstraße fotografieren gibt es im Internet etliche Seiten die sehr ausführlich den Weg über Kameraausrüstung, bester Zeitpunkt, Belichtung etc. bis zum perfekten Foto beschreiben. Hilfreich dabei ist eine drehbare Himmelsscheibe, auf der man jede Himmelsansicht zeitbezogen einstellen kann; über den Buchhandel erhältlich.

 

Interaktion 5

In San Francisco gibt es die Gruppe der https://sidewalkastronomers.us. Dort werden zur Unterhaltung oder für die öffentliche Bildung Teleskope auf Bürgersteigen, in Parks, vor Buchläden etc. aufgestellt und jede und jeder ist eingeladen, einen Blick in den Himmel zu werfen. Sicher eine nachahmenswerte Idee.

Das deutsche Pendant zu den sidewalkastonomers.us findest du auf https://astronomie-erding.de. Vielleicht gibt es in Deiner Nähe Astronomen, Fotografen oder Sternwarten die ein mobiles Teleskop für einen Zeitraum zur Verfügung stellen; z.B. bei einem Projekttag in der Schule, bei Geburtstagen, Familienfeiern, Pfarrfesten, Nacht der offenen Kirchen usw.

Interaktion – Galaxie Messier 33– zum Download

Analoge Auseinandersetzung – Galaxie Messier 33 – Kosmos – zum Download

(per Klick auf den Text startest Du den PDF Download)

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Pale Blue Dot

Aus der Sicht eines Kaisers und Philosophen

„Ist doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung“.

Mark Aurel

 

Aus der Sicht einer Lyrikerin

Mittelpunkt

„Welcher Stern

Ist im Mittelpunkt

des Himmels

Erde

nicht du

Aber du

Mensch

bist Mittelpunkt

der Erde“

Rose Ausländer

 

Aus der Sicht eines Schriftstellers

„Natürlich kann man sich

den Schöpfer des Universums

als einen Gaukler denken.

Alles verrücktes Spiel,

Ausdruck beginnender Müdigkeit.

Nur manchmal, wenn wir

am Abend, einer Gewohnheit folgend,

uns auf der Wiese versammeln,

um die Nacht still zu begrüßen

sind wir vor Staunen sprachlos:

Um uns zu foppen, zeigt er uns

Proben seines großen Talents.“

Michael Krüger

 

Du kannst dir die begleitende Audio-Datei direkt hier anhören.

Interaktion 1

Betrachte das Foto von Voyager 1. Was geht Dir durch den Kopf?

Wie hörst Du den Text von Carl Sagan? Hat er jetzt im 21. Jahrhundert an Aktualität eingebüßt? Was denkst Du und tausche Dich mit anderen aus.

Interaktion 2

Wenn Du die Gelegenheit hättest, würdest Du ins Weltall fliegen?

Falls ja, was würdest Du gerne mitnehmen?

Wir haben eine Umfrage für Dich vorbereitet. Hier kannst Du Deine Antworten auf die obigen Fragen eingeben und anschließend sehen, was andere abgestimmt haben.

Tausche Dich in einer Gruppe zu den Fragen aus und argumentiert das Für und Wider.

Interaktion 3

In einem fiktiven Roman erreicht im Jahr 2021 eine Gruppe von Astronauten den Planeten Saturn, um den Mond Titan zu erkunden. Zwei Mitglieder der Crew, ein Theologe und ein Naturwissenschaftler führen an Bord des Raumschiffes ein Gespräch über Gott und das Weltall. Folgende Passage sei hier zitiert.

Theologe: „Nach Platon und Aristoteles hat die Philosophie mit dem Staunen ihren Anfang genommen. Aber auch Naturwissenschaft und Religion scheinen sich im Staunen zu berühren. Ich denke jetzt nicht an Wunder und an außerordentliche Geschehnisse, die in den Religionen allezeit besondere Aufmerksamkeit fanden. Es ist das Elementarste, das religiöse Menschen immer wieder mit Staunen erfüllt: die Gabe des Lebens, die Fülle des Seins, die gewaltigen Dimensionen der Welt. Man könnte Religion geradezu als eine Kultur des Umgangs mit dem Staunenswerten bezeichnen. Im Unterschied zur Wissenschaft arbeitet sie nicht darauf hin, sich des Staunenswerten durch Erklären zu bemächtigen und somit das Staunen aufzuheben.“

Naturwissenschaftler: “Da muss ich dir widersprechen. Wissenschaftliches Erklären will das Staunen nicht beseitigen. Jeder Erkenntnisfortschritt bringt zahllose neue Fragen mit sich und ruft neues Staunen hervor. Vor allem aber begleitet das Staunen die Forschenden auch im Umgang mit jenen Gegenständen, von denen sie glauben, die Erklärung zu kennen. Je mehr ich verstehe, desto mehr überkommt mich das Staunen. Ich bin immer wieder davon beeindruckt, wie wir die kurzfristigen Bewegungen der Himmelskörper unvorstellbar genau berechnen können. Ohne diese Kenntnisse hätten wir das Saturnsystem im riesigen interplanetaren Raum niemals finden können. Ich staune darüber, wie sich viele Phänomene dieser bizarren Regionen, in die wir jetzt gelangt sind, korrekt voraussagen lassen. Und ich weiß nicht, was ich mehr bewundern soll; die mathematische Gesetzmäßigkeit in der Natur selbst oder die Fähigkeit unseres Geistes, diese zu erkennen.“

Wie liest Du diesen Text? Welchen Argumenten kannst Du folgen? Was denkst Du selber?

Interaktion 4

Zahlreiche weitere Infos zu Voyager 1 und dem neu gestarteten Weltraumteleskop James Webb findest Du im Internet.

Earthrise

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Aus der Sicht eines Dichters

„Augenblick, verweile doch, du bist so schön.“

J.W. Goethe Faust I

 

Aus der Sicht einer Dichterin

„Die Welt ist aus dem Stoff, der Betrachtung verlangt“.

Ilse Aichinger

 

Aus der Sicht eines Germanisten

„Wir wissen genau, dass der Raum, in dem wir leben, viel größer ist als der Raum, in dem wir zu leben glauben“.

Philipp Theisohn

 

Aus der Sicht der Bibel

„Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“

Psalm 8,4-5

„Du machst den Mond zum Maß für die Zeiten, die Sonne weiß, wann sie untergeht. Du sendest Finsternis und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes.“

Psalm 104, 19-20

Du kannst dir die begleitende Audio-Datei direkt hier anhören.

Interaktion 1

Vom 21. – 27. Dezember 1968 fand der erste bemannte Raumflug zum Mond statt. Die Apollokapsel umkreiste zehnmal den Mond und die Astronauten beobachteten am 24. Dezember die aufgehende Erde. Bill Anders rief:“ Oh, mein Gott. Seht euch dieses Bild an. Hier geht die Erde auf. Mann, ist das schön.“

Das Foto „Earthrise“ hat inzwischen Kultstatus. Das ikonische Bild gilt als eines der einflussreichsten Fotos aller Zeiten und hat zur Entstehung der Umweltbewegung beigetragen. Es ist ein Symbolbild für die Schönheit, Einzigartigkeit und Verletzlichkeit unseres blauen Planeten. Nie zuvor wurde der Menschheit deutlich, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft ist, die sich wie ein Raumschiff in den Weiten des Alls bewegt.

Schaue Dir das Foto in aller Ruhe an.

  • Was geht Dir durch den Kopf?
  • Wie erlebst Du heute unsere Heimat Erde zwischen Schönheit und Verletzlichkeit?
  • Welche Gefahren belasten den Planeten in besonderer Weise?
  • Lass Dir von Zeitzeugen erzählen, wie sie damals an Weihnachten 1968 reagiert haben, als das Foto erstmals veröffentlicht wurde.

Interaktion 2

Gehe bei Vollmond nach draußen in den Garten, auf den Balkon, in einen Park.

Werfe einen Blick auf den Erdbegleiter und höre dazu auf deinem Smartphone die „Mondscheinsonate“ von Ludwig van Beethoven.

  • Was spürst Du?
  • Welche Gedanken kommen Dir?

Interaktion 3

Mit rund 400.000 Kilometern Abstand ist der Mond der uns nächste Himmelskörper. Sowohl Amerika, Russland und China nehmen ihn für neue Raumflüge ins Visier. Das Programm Artemis will in den kommenden zwei Jahren Astronauten der NASA und ESA auf den Mond bringen. Es gibt bereits Konzepte für den Bau eines Moon Village, um Wissenschaftlern, Forscherinnen und Besuchern einen längeren Aufenthalt zu ermöglichen.

„Der Mond ist der achte Kontinent des Planeten Erde“ sagt David Parker und sieht in ihm ein Museum für die Geschichte des Sonnensystems sowie als Basis für zukünftige Reisen zum Mars. Private Unternehmen wie Space X und Blue Origin wollen dutzende Passagiere um den Mond herum fliegen; für wahnsinnige Kosten.

Es bahnt sich ein neuer Wettlauf zum Mond an sowie ein Wettrüsten im All. Neben der drohenden Kommerzialisierung gibt es berechtigte Sorgen, dass der Orbit militärisch genutzt wird. Mit Weltraumwaffen, Killersatelliten und Raketen die jederzeit einsatzbereit sind um kriegerische Ziele auf der Erde anzugreifen. Notwendige Gespräche über einen neuen Rüstungskontrollvertrag für den Weltraum haben bisher zu keinem Ergebnis geführt.

  • Wie denkst Du darüber?
  • Welche Gefährdungen siehst Du?
  • Welchen Nutzen hat die Raumfahrt für Dich?
  • Welche nicht?

Interaktion 4

Weitere Informationen und Inspirationen zum Mond:

  • „Der Mond in der Musik“. SWR 2 Treffpunkt Klassik in der Audiothek vom 22. November 2021, 10.05 Uhr
  • „Die schönsten Lieder und Musikstücke an den Mond“. BR Klassik vom 4. August 2020 in der Audiothek
  • „20 Songs über den Mond“ Soundtrack zu 50 Jahren Mondlandung auf www.udiscover-music.de
  • „Der Mond in der Kunst – eine Projektionsfläche der Phantasie“ www.nzz.ch/wochenende, 12. Juli 2019
  • „Der Moment, als die Erde am Horizont auftauchte“ Earthrise auf der Apollo 8, SWR 2 Archivradio vom 15. Juli 2021 – www.der-mond.de Hier findest du umfangreiche Informationen zum Mond, Aktuelles, Mondkarten, Wissen und Beobachtung rund um den Erdtrabanten.
  • Ebenso auf www.dlr.de dem Portal des Deutschen Zentrums für Luft– und Raumfahrt. Dort auch Materialien für Schule und Bildungsarbeit.
  • https://filmsfortheearth.org Der Film „Overview“ dokumentiert Erlebnisse von Astronauten – eine Erfahrung, die neue Blickwinkel schafft und als „Overview – Effekt“ bezeichnet werden. Die Homepage will überhaupt mit einem breiten Angebot Menschen mit Umweltdokus für Umwelt– und Klimaschutz sensibilisieren.

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